eufelchen Man
begegnet in der Toskana und in Italien vor allem dem kleinen Satan, dem
Teufelchen der kleinen Versuchungen, der genossenen Vergnügen, des taedium
post, der Dekadenz und des Verfalls: Es ist ein höhnischer, trivialer, allgegenwärtiger
kleiner Geist; beinahe ein Sofa- oder Schoßhündchen, wie einst die Damen sie
liebten. Der Teufel des heiligen Bernhard, des Filippo degli Agazzari, des Paolo
di Neri und des Sodoma: der, der den Mönch in Versuchung führt, indem er ihn
an der Kutte zupft wie ein greinendes Kind, das von der Mutter ein Spielzeug
oder ein Eis haben möchte (diese Darstellung, die ursprünglich wahrscheinlich
auf Sassetto zurückgeht, hat Sodoma in einem seiner herrlichen Fresken über
das Leben des heiligen Benedikt in Monte Oliveto wiederaufgenommen); der Teufel,
der die Gestalt einer Kammerzofe annimmt, um eine Dame, auf seine Art natürlich,
zu schminken oder abzuschminken; einer, der wie ein Eichhörnchen aus dem Munde
der Wucherer hüpft, wenn diese ihre Seele aushauchen.
- Leonardo Sciascia,
Schwarz auf schwarz. München 1991 (dtv 11328, zuerst 1979)
Teufelchen (2)
-
Roland
Topor
Teufelchen (3) In Bordeaux hatte ein bestimmter
Advokat einen vertrauten Teufel in einer gläsernen
Phiole. Nachdem er gestorben war, wollten die Erben
die Phiole nicht behalten, wagten aber auch nicht, sie zu zerbrechen. Sie trugen
sie zu den Jesuiten, aber baten diese, sie nicht vor ihren Augen zu zerschlagen,
weil sie sich sehr vor seltsamen Visionen fürchteten.
Als sie sich also zurückgezogen hatten, warfen die Jesuiten
die Phiole mit aller Kraft in einen angezündeten Ofen und hörten nichts als
ein schwaches Geräusch. - Martin del Rio,
Inquisitor. 1612. Aus: Dirk H. Veldhuis,
Träumen mit offenen Augen. Phantastische Bilderwelten.
Nördlingen 1986
Teufelchen (zudringliche)
-
Achille
Devéria