Teufel, schreckhafter  Bevor er aufbrach, fragte der König seine Schwestern und seine Frau, was sie von der Reise mitgebracht haben wollten. Beide Schwestern baten ihn wie immer um schöne Juwelen und Kleider, doch seine Frau sagte, er solle ihr einen Schmerzensstein und ein Liebesmesser mitbringen.

Auf seiner Reise fand er allerorten herrliche Juwelen und Kleider, aber nirgendwo einen Schmerzensstein oder ein Liebesmesser. Er war schon in Sorge, weil er den Wunsch seiner Frau nicht erfüllen konnte, als er in einer der letzten Ortschaften, die er schon auf dem Rückweg zum Palast besuchte, einen fahrenden Händler ausrufen hörte:

»Schmerzenssteine! Liebesmesser!«

»Wieviel wollt Ihr für den Stein und das Messer, das Ihr da anpreist?« fragte er den Händler.

Der Händler erwiderte, die Augen zusammengekniffen vor Habgier:

»Ihr bekommt sie für das Säckchen Juwelen, das Ihr da bei Euch tragt.« Da der König es unter seinem Wams trug, begriff er, daß es der Teufel oder einer aus seiner Sippschaft war, und so machte er mit dem Messer, das er sich von ihm genommen hatte, um es sich anzusehen, dreimal das Zeichen des Kreuzes, und der Händler stürzte davon.   - Spanische Hunger- und  Zaubermärchen.  Hg. José Maria Guelbenzu.  Frankfurt am Main  2000  (Die Andere Bibliothek 183)

Teufel, schreckhafter (2)

 

- Thomas Rowlandson

 

Teufel Erschrecken

 

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