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Da steht der Tod, ein bläulicher Absud in einer Tasse ohne Untersatz. Ein wunderlicher Platz für ein Tasse: steht auf dem Rücken einer Hand. Ganz gut erkennt man noch an dem glasierten Schwung den Bruch des Henkels. Staubig. Und: »Hoff-nung« an ihrem Bug in aufgebrauchter Schrift. Das hat der Trinker, den der Trank betrifft, bei einem fernen Frühstück ab-gelesen. Was sind denn das für Wesen, die man zuletzt wegschrecken muß mit Gift? Blieben sie sonst? Sind sie denn hier vernarrt in dieses Essen voller Hindernis? Man muß ihnen die harte Gegenwart ausnehmen, wie ein künstliches Gebiß. Dann lallen sie. Gelall, Gelall..... .............................. O Sternenfall, von einer Brücke einmal eingesehn - Dich nicht vergessen. Stehn!

 - Rainer Maria Rilke, nach (mus)

Tasse ⁽²⁾  Was hat es Im Grunde auf sich mit dieser Geschichte, daß wir ein tausendjähriges Reich, einen Garten Eden, eine andere Welt finden wollen? Alles, was in diesen Zeiten geschrieben wird und lohnt, gelesen zu werden, hat mit Nostalgie zu tun. Ein Arkadien-Komplex, Rückkehr in den großen Uterus, back to Adam, le bon sauvage (und kein Ende . . .), Verlorene Paradiese, verloren, weil ich ohne Licht in alle Ewigkeit dich suche!. . . Also auf zu den Inseln (vgl. Musil) oder zu den Gurus (falls man das Geld für einen Flug Paris-Bombay hat), oder man greift einfach nach einer Kaffeetasse und betrachtet sie von allen Seiten, nicht als Tasse, sondern als Beweis für die unermeßliche Absurdität, in der wir alle stecken. Glauben, dieser Gegenstand sei nichts weiter als eine Kaffeetasse, wenn schon der schwachsinnigste Zeitungsmensch, beauftragt, uns in wenigen Worten die Quanten, Planck und Heisenberg darzustellen, sich abquält in dem Versuch, uns auf drei Spalten zu erklären, daß alles vibriert und zittert und wie eine Katze auf der Lauer liegt, um einen Riesenkobalt- oder Wasserstoffsatz zu machen, bei dem am Ende wir alle viere von uns strecken werden. Man muß schon sagen, eine ziemlich ordinäre Art, sich auszudrücken.   - (ray)