aschenlampe Nach
einer Weile glaubte er, in unendlicher Ferne die Andeutung eines Lichtschimmers
wahrzunehmen, und dorthin begann er inmitten des Gestanks
und Geheuls auf Händen und Knien zu kriechen, mit
angstvoller Vorsicht seinen Weg ertastend, um sich
nicht an einer der zahlreichen großen Säulen zu stoßen oder in den entsetzlichen
Schacht zu stürzen, den er aufgedeckt hatte. Einmal berührten seine zitternden
Finger etwas, von dem er wußte, daß es die Stufen des höllischen Altars
sein mußten, und vor dieser Stelle schauderte er mit Abscheu zurück.
Ein andermal stieß er auf die durchlöcherte Steinplatte, die er abgehoben hatte,
und hier wurde seine Vorsicht beinahe erbarmungswürdig. Aber die gefürchtete
Öffnung selbst berührte er nicht, und es entstieg diesem Loch
auch nichts, was ihn aufgehalten hätte. Was dort unten gewesen war, rührte sich
nicht und gab keinen Laut von sich. Offenbar war es ihm
nicht bekommen, daß es seine Zähne in die herabfallende Taschenlampe geschlagen
hatte. - H.
P. Lovecraft,
Der Fall Charles Dexter Ward. Frankfurt am Main 1971 (Insel Bibliothek des Hauses
Usher, zuerst 1941)
Taschenlampe (2)
-
Nicole Claveloux
, Illustration zu: Confessions d'un monte-en-l'air
(Text Marcel Lerouge)
Taschenlampe (3) Aber interessant. Wie der Brenner später wieder in Graz war, ist ihm auf einmal Graz wie eine Geisterstadt vorgekommen.
Du musst wissen, sein Großvater hat ihm zum Schulanfang in der Puntigamer
Volksschule eine Taschenlampe geschenkt. Und wenn er sich die in den Mund gesteckt
hat, ist das Licht von innen durch das Gesicht gedrungen, das hat ein bisschen
gespenstisch ausgeschaut. Und jetzt ist ihm vorgekommen, Graz selber muss auch
eine Taschenlampe in der Größe vom Arnold-Schwarzenegger-Stadion verschluckt
haben, weil alles hat so abnormal geleuchtet, dass er bei jedem Schritt Angst
gehabt hat, er trifft den Boden nicht richtig. - Wolf Haas, Das ewige Leben. Hamburg
2003
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