angmenschen
Von allen Seiten des Gipfels wurden Rufe laut, und da wußte ich,
daß die Tangmenschen über uns waren, und im selben Moment schoben sich zwei
über den Rand in meiner Nähe, mit geisterhafter Lautlosigkeit kamen sie herauf,
geschmeidig sich bewegend. Dem ersten stach ich jetzt mein Schwert irgendwo
in den Hals, und rückwärts fiel er in die Tiefe; aber der zweite packte die
Klinge, obschon ich ihn durchbohrt, mit einem Bündel seiner Fangarme und hätte
mir meine Waffe entrissen, wenn ich ihn nicht ins Gesicht getreten hätte, und
da ließ er, mehr erstaunt, glaube ich, als verletzt, mein Schwert los und kippte
hintüber mir aus den Augen. Das hatte nun, alles in allem, nicht mehr als vielleicht
zehn Sekunden gedauert; doch schon tauchten zu meiner Rechten vier andere auf,
und da schien mir, daß unser aller Tod nicht mehr fern sei, denn ich wußte nicht,
wie wir gegen Kreaturen bestehen sollten, die mit solcher Kaltblütigkeit und
in so rascher Folge gegen uns vordrangen. Dennoch zögerte ich nicht, sondern
rannte ihnen entgegen, und diesmal stieß ich nicht, sondern hieb schneidend
in ihre Gesichter und fand, daß dies sehr wirkungsvoll war; denn auf diese Weise
wurde ich drei mit ebenso vielen Schlägen für immer los; aber der vierte war
inzwischen ganz über den Klippenrand gekommen und hatte sich auf seinen hinteren
Enden vor mir aufgerichtet, wie es der andere getan, als der Bootsmann mir zu
Hilfe gekommen war. Da wich ich, gepackt von heftiger Angst, zurück; weil ich
aber überall um mich herum die Kampfesschreie hörte und wußte, daß ich keine
Hilfe erwarten konnte, ging ich auf die Bestie los; und als diese sich bückte
und mit einem Bündel ihrer Fangarme nach mir langte, sprang ich, einen Hieb
nach ihnen austeilend, zurück, wobei ich sofort noch einen Stich in den Magen
folgen ließ, und da brach sie zu einem sich krümmenden weißen Ball zusammen,
der hin und her rollte, sich in seinem Todeskampf an den Klippenrand wälzte,
und hinabstürzte. -
W. A. Hodgson, Die
Boote der ›Glen Carrick‹, aus: W.A.H., Stimme in der Nacht. Frankfurt am Main 1982 (st 749)
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