ang Gegen
Abend, war der Wind zu einer schwachen Brise abgeflaut, so daß wir nur noch
langsame Fahrt machten, aber um so besser Gelegenheit hatten, den Tang in Augenschein
zu nehmen. Und da sahen wir, daß er voller Krebse war; wenn auch zum größten
Teil so winzig, daß sie dem oberflächlichen Blick entgingen; doch nicht alle
waren sie klein, denn nach einer Weile entdeckte ich nicht weit vom Rand entfernt
eine schwankende Bewegung im Tang, und gleich danach sah ich die Zange eines
sehr großen Krebses sich darin regen. Da ich hoffte, es würde unsere Speisekarte
bereichern, machte ich den Bootsmann darauf aufmerksam und schlug vor, wir sollten
versuchen, ihn zu fangen. Und weil jetzt kaum noch Wind ging, ließ er uns zwei
Ruder auslegen, und mit einigen Schlägen rückwärts brachten wir das Boot an
den Tang heran. Dann befestigte er ein Stück Pökelfleisch an einem Ende Schiemannsgarn
und band das andere Ende an den Bootshaken. Dann machte er aus dem Ende einer
stärkeren Leine einen laufenden Pahlstek, dessen Schlinge er über den Schaft
des Bootshakens führte, und danach hielt er den Bootshaken wie eine Angelrute
über die Stelle, wo ich den Krebs gesehen. Fast sofort tauchte eine riesige
Zange aus dem Tang, packte das Fleisch, und da rief
der Bootsmann mir auch schon zu, ein Ruder zu nehmen und damit die Schlinge
über den Bootshaken zu schieben, daß sie entlang dem Schiemannsgarn über die
Zange falle; und dieses tat ich, und sofort holte einer von uns die Leine ein,
die sich um die große Zange festzog. Dann rief der Bootsmann, wir sollten den
Krebs an Bord hieven, damit er uns nicht entwische; doch in diesem Augenblick
hatten wir Grund zu wünschen, wir wären weniger erfolgreich gewesen; denn als
die Kreatur fühlte, daß an ihr gezogen wurde, schleuderte sie den Tang in allen
Richtungen von sich, so daß wir sie vollständig sehen konnten, und wir erkannten,
daß es ein derart großer Krebs war, daß man es kaum fassen konnte - ein wahres
Monstrum. Und überdies wurde uns klar, daß das Biest
keine Angst vor uns hatte und gar nicht daran dachte zu fliehen; vielmehr kam
es auf uns zu.
-
W. A. Hodgson, Die
Boote der ›Glen Carrick‹, aus: W.A.H., Stimme in der Nacht. Frankfurt am Main 1982 (st 749)
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |