ystem, schlaues   Die Geschlechtskranken hatten ein schlaues System. Die Leute mit der Gono und die Syphilitiker knüpften Beziehungen an, während sie auf die Einspritzungen warteten. Zuerst herrschte Verlegenheit, dann war's ein Vergnügen. Beim Schlachthaus am Straßenende trafen sie sich schnell, sobald es im Winter dunkel wurde. Diese Sorte Kranker hat's immer sehr eilig, sie fürchten, mit der Geilheit im Familienkreise könnte es zu Ende sein. Mutter Vitruve hatte das bemerkt, wenn sie mich besuchen kam... Die jungen Leutchen werden bei ihrem ersten Tripper ganz melancholisch, das fährt ihnen in die Knochen. Sie erwartete sie beim Ausgang... Sie machte mit ihnen in Gefühl... in rührender Teilnahme. «Es brennt dich sehr, mein Jungchen?... Ich weiß, wie das ist... Ich habe derlei gepflegt... Ich kenne einen ausgezeichneten Tee... Komm zu mir, ich werde dir einen kochen...» Noch zwei oder drei Kaffees, und der Bursche gab ihr seinen Saft.

Eines Abends hat es an der  Mauer einen Skandal gegeben. Ein Nordafrikaner, geil wie ein Esel, hat sich an einen Bäckerjungen herangemacht, aus reinem Vergnügen, ganz nah bei dem Schilderhaus der Wache. Dieser, ein Mistkerl, der die Kloppe gewöhnt war, hat sich zuerst alles angehört, das Getuschel, die Seufzer, und dann das Geheul... Die Göre verfiel in Zuckungen, es waren ihrer vier, ihn festzuhalten... Das hinderte ihn aber nicht, sich in die Bude des Ollen zu stürzen, damit man ihn vor den widerlichen Bengeln schütze. Der andere knallte die Tür zu. «Er hat sich's dann noch zu Ende machen lassen! Ja, natürlich!» Die Vitruve, die ihren Senf dazu gab, war dessen ganz sicher. «Ich hab ihn gesehen, den Polypen, durch die Jalousien. Alle beide haben sie gespritzt! Der Dicke und der Kleine, das ist dasselbe Kaliber.»  - (tod)