ystem, akademisches  Alles findet in einer Grauzone wissenschaftlichen Arbeitens statt, wo der Nachweis schwierig ist. Hier gibt es eben den feinen Unterschied zwischen "Professionals" und den "Newcomern".

Letztere kennen die Strategien des "larvatus prodeo" (= maskiertes Vorgehen, nach Descartes) noch nicht gut genug, also jene Taktik des Spurenverwischens, die zwischen unerlässlichem Zitieren und bewusstem Plagiieren besteht. "Professionals" plagiieren keine Textstellen, sondern usurpieren gleich Themen und ganze Diskurse, außerdem sind sie geübt in der Kunst der Paraphrase (sinngemäße Wiedergabe von Textstellen). Das akademische System forciert geradezu jene Parasiten, die ohne den Luxus eigener Gedanken als graue "Vertreter" ihrer Fachrichtung existieren, als Funktionäre des Wissenschaftsbetriebs. "Publish or perish", so lautet auch für sie der gnadenlose Imperativ - veröffentlichen oder untergehen. Also lieber publizieren, auch wenn einem partout nichts einfällt für den nächsten Sammelband (der sich dann entsprechend liest). Um  Michel Serres zu zitieren: "In der Kette der Parasiten sucht der letzte sich stets an die Stelle des vorletzten zu setzen." Die Regel dazu ist einfach, denn gutes Plagiieren bleibt unbemerkt und wird belohnt, schlechtes hingegen wird entdeckt und bestraft. - Frank Hartmann in telepolis, 28.08.2006

 

System Akademie

 

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme