ylphe
Ein großer Mann trat ein, hager, bleich, von galligem Aussehen,
ungefähr fünfzig Jahre alt. Seine Kleidung war in Unordnung. "Das ist der
Mann," sagte ich zu Clairwil, der sich soeben mit uns unterhalten hat."
"Du kannst recht haben." "Alzamor," sagte die Durand, "du
mußt diese Jungfrau entjungfern, während diese Damen sie mit diesem Pulver vernichten
werden. Bist du kampfbereit." "Her mit dem Mädchen, ich werde sehen,
was ich kann." "Wer ist denn dieser Mann?" fragte ich die Durand.
"Das ist ein alter Sylphe, soll ich ihn mit einem Wort verschwinden lassen."
"Ja," sagte ich. Die Durand sprach zwei schreckliche Worte aus, die
unmöglich waren zu merken, und wir sahen nur mehr Rauch. "Laß den Sylph
zurückkommen," sagte Clairwil. Ein ähnliches Wort und eine Wolke brachte
ihn wieder. Dieses Mal stand er dem Sylphen. Er bemächtigte sich des Kindes,
in zwei Minuten hatte er sie entjungfert, das Blut floß im Zimmer. Er besaß
wirklich eine erstaunliche Kraft. Clairwil ließ die Kleine den Kroetensamen
in einer Tasse Bouillon schlucken. Sofort lag es in Krämpfen. Mitten unter diesen
Krämpfen drehte Alzamor sie um, um sie in den Arsch zu ficken. Da vermehrten
sich ihre Schreie und Verzerrungen. Es war entsetzlich zuzusehen. In sechs Minuten
war sie tot und der Sylph entlud erst in ihren Arsch, als sie schon eine Leiche
war. Ihre Todesangst war entsetzlich. Er stieß furchtbare Schreie aus und dadurch
kamen wir zur Überzeugung, daß es derselbe war, der sich an uns ergötzt.
Das barbarische Wort wurde wiederholt. Alzamor verschwand
und mit ihm die Leiche. - Marquis de Sade, Justine
oder Die Leiden der Tugend, gefolgt von Juliette oder Die Wonnen des Lasters.
Nördlingen 1987 (zuerst 1797)
Sylphe
(2) Jeder der vier Wurzeln oder Elemente, in die die Griechen
die Materie unterteilt hatten, entsprach später ein Geist. Im Werk des
Paracelsus, des Schweizer Alchimisten und Arztes im 16. Jahrhundert, gibt
es vier Elementargeister: die Gnomen der Erde,
die Nymphen des Wassers,
die Salamander des Feuers
und die Sylphen oder Sylphiden der Luft. Die Wörter
sind griechischen Ursprungs. Littre hat die Etymologie zu »Sylphen« in
den keltischen Sprachen gesucht, aber es ist gänzlich unwahrscheinlich,
daß Paracelsus diese Sprachen gekannt oder auch nur erahnt hätte.
Heute glaubt niemand mehr an die Sylphen; der Vergleich »Sylphengestalt«
wird jedoch noch immer auf besonders schlanke Frauen angewandt. -
(bo)