yllogismus
All dem zum Trotz, was über das unbegreifliche Wesen von Frauen gesagt
wird, soll hier als Prinzip aufgestellt werden, daß die Frauen leichter zu analysieren
sind als die Männer, und folgendes ist der Grund, den man sich anzuführen erlaubt.
Ganz ohne Zweifel gibt es in der Art, mit den Frauen umzugehen, eine Reihe von Tricks, kleinen Kniffen und Strategien, die in ihrer Wirkung mit höchster Genauigkeit zu berechnen sind. Wenn man aber (dies ist ein Syllogismus) die Mittel, die auf die Frauen wirken, so genau kennt, dann heißt das, daß ihr Wesen genauestens erklärt werden kann.
Allein, es ist ebenfalls klar, daß diese Kenntnis zu nichts dient. Ein Gott
hat hier vorgebaut. Ungeachtet aller Kunst führt die Liebe
jeden Mann immer zu seiner Natur zurück; und dann zum
Teufel mit der Taktik. - (
joli
)
Syllogismus (2) An Demosthenes und die
Laïs könnte man denken, die tausend Drachmen oder ein Talent (eintausendfünfhundert
Taler) für eine Nacht forderte. - "So teuer kaufe ich die Reue nicht",
sagte Demosthenes und ging weiter. — Unsere
Laïs sind mit einem Taler
zufrieden, folglich können wir keine Demosthenes
haben. - (
kjw
)
Syllogismus (3) Die Karikatur
ist eine Waffe des menschlichen Geistes geworden, das ist zu bedenken, eine
der Möglichkeiten der Kritik am Menschen, und ich glaube nun nicht, daß dies
so überflüssig ist. Doch ist damit die Frage nach dem Wesen dieser
Schulmädchen noch nicht gelöst. Was hier geschehen
ist, laßt sich genau zeigen, wenn auch nicht erklären. Am besten wohl, wenn
man Searles Vorgehen im logischen Räume wiederholt. Durch den Schein-Syllogismus
etwa: Die Menschen morden, foltern und trinken, Schulmädchen sind Menschen,
also morden, foltern und trinken Schulmädchen. Was wird damit erreicht? Nun,
das Bedrohliche, die schreckliche Möglichkeit im Menschen wird durch einen Dreh,
wenn man will, durch einen Kniff der Groteske, als etwas Absurdes und gleichzeitig
als etwas >Allge-genwärtiges<, Absolutes, ans Tageslicht gebracht; hier,
indem Zeit eliminiert wird, als würde man etwa den Säugling Hitler all jene
Dinge vollbringen lassen, die der Mann Hitler dann vollbrachte. - Friedrich
Dürrenmatt, Vorwort zu: Ronald Searle, Weil noch das Lämpchen glüht. Zürich
(ca.) 2000
Syllogismus (4)
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