uspensorium Der elende Tripper! Ununterbrochen macht er sich
bemerkbar, stört mich in meinen Absichten, lähmt meine Aktionen,
vergiftet meine Laune. Nun laboriere ich seit 3 Wochen dran, und noch
merke ich fast garkeine Besserung. Morgen will ich noch einmal zu Hauschild. Ich muß der Schweinerei endlich energisch zu Leibe gehn. – Gestern abend war es wieder gräßlich. Emmy war im Café – ich hatte vorher im Luitpold Eduard Joël und
Frau getroffen –; sie war sichtlich geil auf mich und bat mich, ich
möchte sie, ehe ich in die Torggelstube gehe, heimbegleiten. Ich tat
das, ging mit hinauf zu ihr ins Atelier, und regte mich an ihren Küssen
furchtbar auf. Dann zog sie sich um, und ich sah sie nackt, was mich so
toll machte, daß ich vor Schmerz und Wollust hätte schreien mögen. Das
enge Suspensorium wäre unter dem Druck des mächtig gestrafften Gliedes
beinahe gerissen. -
Erich Mühsam, Tagebucheintrag vom 7. Mai 1911
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