Sumpfgesang   Oft setzte man die Alten in einer Bruchlandschaft aus und hoffte, sie würden dem leisen Singen des Morastes folgen, versinken oder, vom Miasma des Brackwassers oder dem Contagium dort verwesender Tierkadaver befallen, Opfer des Wechselfiebers werden und an ihm zugrunde gehen. Niemand, der ihn je sah, wird den verzweifelten Kampf einer trächtigen Kuh oder Stute gegen die Klauen des Morasts vergessen und mit ihm auch nicht jene unglaublichen Posen, in denen sich die Tiere verrenkten, wenn sie sich, ganz vom Instinkt getragen, die eigene Leibesfrucht retten zu wollen, hin- und herwarfen, damit Kalb oder Fohlen noch schnell den Körper verlassen mögen, um im nächsten Moment, vom eigenen Überlebenswillen überwältigt, den Kopf nach oben zu recken und laut zu schreien und zu blöken.  - (raf)
 

Sumpf Gesang

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