umpfgeräusch    »Ja, sie scheinen fruchtbarer zu sein als die Umgebung.« Stapleton lachte. »Das ist 'das große Grimpener Locht ein Sumpf, in dem ein falscher Schritt für Mensch oder Tier den Tod bedeutet. Erst gestern sah ich eins von den Moorponys hineingeraten. Es kam nie wieder empor. Sein Kopf ragte noch eine Zeitlang aus dem Schlamm, aber dann wurde das Tier hinabgesogen. Sogar in den trockenen Jahreszeiten ist es gefährlich, aber nach den Herbstregen ganz fürchterlich. Trotzdem finde ich den Weg zu den verborgensten Stellen und kehre lebendig zurück. Mein Gott, da ist schon wieder eins von den unseligen Ponys!«

Etwas Braunes wälzte sich in den grünen Binsen. Dann streckte sich in Todesangst ein langer Hals empor, und ein furchtbarer Schrei hallte herüber. Mich überlief es kalt vor Entsetzen, aber mein Begleiter schien stärkere Nerven zu besitzen. »Weg ist es!« sagte er. »Der Sumpf hat es verschlungen. Zwei Stück in zwei Tagen, und vielleicht sind es noch viel mehr, denn sie streifen bei trockenem Wetter überall herum und können Sumpf nicht von festem Boden unterscheiden, bis sie einmal der Sumpf gepackt hat und nicht wieder losläßt. Gefährlich, das Grimpener Loch, sehr gefährlich!« »Und Sie sagen, Sie können sich hineinwagen?«

»Ja, es sind ein paar Fußpfade vorhanden, die ein sehr gewandter Mann benutzen kann. Ich habe sie aufgespürt.«

»Aber warum gehen Sie in ein so gefährliches Gelände?«

»Sehen Sie die Hügel dahinter? Es sind richtige Inseln, von allen Seiten vom Sumpf umschlossen. Dort findet man die seltensten Pflanzen und Schmetterlinge, wenn man hinzugelangen weiß.«

»Da werde Ich nächstens auch mal mein Glück versuchen.«

Er sah mich verdutzt an und rief: »Schlagen Sie sich das um Gottes willen aus dem Kopf! Ihr Blut würde über mein Haupt kommen. Ich versichere Ihnen, Sie hätten nicht die geringste Aussicht, lebendig zurückzukehren. Auch ich kann es nur, wenn ich mich an sehr schwer zu erkennende Merkmale halte.«

»Hallo!« rief ich. »"Was ist denn das?«

Ein langes tiefes Stöhnen,  das unbeschreiblich traurig klang, schwebte über das Moor. Es erfüllte die ganze Luft; man konnte nicht sagen, woher es kam. Es schwoll zu einem lauten Brüllen an und verhallte wieder zu einem Stöhnen.  - Sir Arthur Conan Doyle, Der Hund von Baskerville. Frankfurt am Main, Berlin 1967