Die Gegenwart, die sich immer hartnäckiger jedem genießerischen Zugriff widersetzt, so dicht sind die Schleier, die sie inzwischen einhüllen, so daß der Blick stumpf und flüchtig wird, anstatt klare Konturen zu erfassen; das Ohr ist verstopft oder hört alles verzerrt, der Verstand gerät ins Schwimmen und kämpft sich mühsam durch eine gallertartige Masse.
Die Zukunft so verhangen von Sorgen, die auf jeder Stunde lasten, und so knapp bemessen, daß ich nur mehr bescheidene Pläne mache und sie kurzfristig in die Tat umsetze (heute besteht mein entferntestes Vorhaben darin, in ungefähr zwei Monaten ein Werk von Monteverdi anzuhören, das die Pariser Oper für den ersten Teil ihrer Saison 1978 ankündigt).
Eine Vergangenheit in Trümmern, eine Gegenwart in Auflösung, Brosamen von
Zukunft, es bleibt mir wenig außer dem klaren Bewußtsein dieses Notstandes,
dieser regelrechten Katastrophe, die sich aber lächerlich ausnimmt gegenüber
derjenigen, unter der die Welt zu erzittern beginnt, als deren Bewohner wir
einst dem aberwitzigen Glauben anhingen, den Menschen unserer Tage könne es
zumindest gelingen, sie so zu gestalten, daß jeder Mensch auf ihr ein Mensch
sein könne. - (
leiris2
)
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