uffwal Dieweil diß Thier Xiphia oder Suffwal im nordwegischen Meer wohnet, soll es billich under andere Meerwunder gesetzet werden. Es ist aber eyn solchs Thier, das keynem andern gleich ist, dann in etlichen Dingen dem Wallfisch. Sein Haubt ist scheußlich von Hären, wie eyner Nachteulen, das Maul tieff wie eyn tieffe Hül, damit er alle die, so ihn ansehen, schrecket und verjaget, die Augen erschröcklich, der Rück oben zugespitzet oder erhebet wie ein Schwert, der Schnabel scharpff und gespitzet. Dise Thier und Fisch kommen gemeyniglich als die Mörder und schädliche Gest in das mitnächtige Meer, daß sie den Leuthen Schaden thun, die Schiff durchboren und erseuffen.
Das Eynhorn ist auch eyn Meerwunder, hat eyn groß Horn an der Stirnen, damit es die Schiff durchstossen, zerbrechen und viel Leuth verderben kan. Jedoch hat der gnädig Gott eyn Mittel wider sein Greuligkeyt geben, dann ob es wol sehr eyn greulich, unbarmhertzig Thier, ist es doch hergegen sehr langsam, um welches ihm die Schiffleuth, wann sies ersehen, wol entpfliehen können.
Deßgleichen ist auch die Seg eyn Meerwunder, groß von Leib, hat eynen harten,
gekerfften Kam wie eyn Seg auff dem Kopff, schwimmet
under den Schiffen und zerschneidet sie, damit die Leuth ersauffen und er von
ihren Leichnam ersettiget könne werden. Es ist noch eyn ander Geschlecht der
Segen, das sich wider die Schiffleuth auffrichtet und sie auß dem Schiff reisset,
welches doch bald, wann es treissig oder viertzig Feldwegs' geschwummen, müd
wird und sich wider ins Meer hinunter thut. - Olaus Magnus, Die Wunder des Nordens. Erschlossen von Elena Balzamo
und Reinhard Kaiser. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 261, zuerst
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