tute
Am Anfang war Eurynome, die Göttin aller Dinge.
Nackt erhob sie sich aus dem Chaos. Aber sie fand nichts
Festes, darauf sie ihre Füße setzen konnte. Sie trennte daher das Meer vom Himmel
und tanzte einsam auf seinen Wellen. Sie tanzte gen
Süden; und der Wind, der sich hinter ihr erhob, schien
etwas Neues und Eigenes zu sein, mit dem das Werk der Schöpfung
beginnen konnte. Sie wandte sich um und erfaßte diesen Nordwind und rieb ihn
zwischen ihren Händen. Und, siehe da! es war Ophion, die große Schlange.
Eurynome tanzte, um sich zu erwärmen, wild und immer wilder, bis Ophion, lüstern
geworden, sich um ihre göttlichen Glieder schlang und sich mit ihr paarte.
So ward Eurynome vom Nordwind, der auch Boreas genannt wird, schwanger. Dies
ist der Grund, warum Stuten oft ihr Hinterteil dem Winde entgegenhalten und
trächtig werden ohne Hilfe eines Hengstes.- (
myth)
Stute (2) Herakles sollte die Stuten
des Thrakiers Diomedes nach Mykene zu bringen. Dieser war ein Sohn des Ares,
und König der Bistonen, eines sehr kriegerischen Volkes. Er besaß Stuten, die
so wild und stark waren, daß man sie an eherne Krippen mit eisernen Ketten band.
Ihr Futter bestand nicht aus Hafer, sondern die Fremdlinge, welche das Unglück
hatten, in die Stadt des Königs zu kommen, wurden ihnen vorgeworfen, und das
Fleisch derselben diente den Rossen zur Nahrung. Als Herakles ankam, war sein
erstes, den unmenschlichen König selbst zu fassen und ihn seinen eigenen Stuten
vorzuwerfen, nachdem er die bei den Krippen aufgestellten Wächter übermannt
hatte. Durch diese Speise wurden die Tiere zahm, und er trieb sie nun ans Gestade
des Meeres. Aber die Bistonen kamen unter Waffen hinter ihm her, so daß Herakles
sich umwenden und gegen sie kämpfen mußte. Er gab die Tiere seinem Liebling
und Begleiter Abderos, dem Sohne des Hermes, zu bewachen. Als Herakles fort
war, kam die Stuten wieder ein Gelüste nach Menschenfleisch
an, und Herakles fand, als er die Bistonen in die Flucht geschlagen hatte und
zurückgekehrt war, seinen Freund von den Rossen zerrissen.
Er betrauerte den Getöteten und gründete ihm zu Ehren die Stadt Abdera. Dann
bändigte er die Stuten wieder, und gelangte glücklich mit ihnen zu Eurystheus.
Dieser weihte die Pferde der Hera. Ihre Nachkommenschaft dauerte noch lange
fort. Ja der König Alexander von Makedonien ritt noch
auf einem Abkömmling derselben. - (
sage
)
Stute (3) Wie ich höre, wollen allein von
allen Lebewesen die Stuten auch während der Trächtigkeit besprungen werden,
denn sie sollen überaus geil sein. Deswegen werden auch Frauen mit zügellosem
Lebenswandel von denen, die sie strenger beurteilen, Stuten genannt. - (
ael2
)
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