Soweit er sich zurückerinnerte, sah er alle Städte, alle Straßen immer nur in der Dämmerung vor sich. Vielleicht weil seine Eltern zum fahrenden Volk gehörten? Die leichten, sonnigen Stunden des Morgens sah er nicht. In irgendeinem Hotelzimmer schlief man bei zugezogenen Vorhängen einen schweren Schlaf, und manchmal drangen Geräusche von der Straße gewaltsam in den Schlaf ein und rührten Fetzen von Bewußtsein auf.
Man stand spät auf. Oft um zwei Uhr, manchmal noch später, und man nahm keine richtige Mahlzeit an einem schön gedeckten Tisch ein, sondern aß irgend etwas Kaltes, das man am Tag zuvor in irgendeinem Laden gekauft hatte, auf dem Kamm oder auf dem Nachttisch lagen immer Brotkrumen oder Wurstreste herum.
Das Leben begann, wenn für die andern der Tag zu Ende war. Und in allen
Ländern der Welt hatten die Städte um diese Stunde den gleichen Geschmack,
glitten die Schatten auf die gleiche Weise an
den Scheiben entlang. - Georges Simenon, Ankunft Allerheiligen. Zürich
1979 (detebe 135/14, zuerst 1941)
Ich bin halb Mond Ich bin halb Mond und halb Hausier Glauben Sie mir Da gibts Stunden die im Wasser versinken Nur wenn sie sich als atlantische Tanzkapellen verkleiden |
- Vicente Huidobro, nach (
mus
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