tück, kostbares  Das Buch enthält gewisse bemerkenswerte Geschmacksverirrungen, wie beispielsweise die, als Mellors, der ehebrecherische Waldhüter, über seinen Herrn, der im Krieg an entscheidender Stelle verwundet worden war, sagte: »Er sagte mir mehr oder weniger, ich wäre ein unehrenhafter Kerl, der mit aufgeknöpftem Hosenladen herumläuft« (nichts hätte der Wahrheit mehr entsprechen können) »und ich ihm, daß er ja nichts aufzuknöpfen hätte. Ein Mann wie Sie, Sir Clifford, ist nicht in der Lage, mich dafür zu verhöhnen, daß ich 'nen Sack zwischen den Beinen hab.«

Niemand scheint Mellors durchgeprügelt zu haben, was er verdient gehabt hätte, und allem Anschein nach hat sich der stupidere Teil des britischen Lesepublikums diese unaussprechlich schweinische, grausame und übelriechende Sprechweise als schönes Beispiel für die großartige unverblümte Ausdrucksweise der Arbeiter auftischen lassen.

Kein anständiger Arbeiter, kein anständiger Mann aus welcher Gesellschaftsschicht auch immer, hätte eine solche Äußerung getan. Sie ist des Affenfelsens würdig. Meine Achtung vor meinem eigenen Geruchssinn und dem meiner Leser hindert mich daran, Mr. Lawrences begeisterte Beschreibungen von Mellors' sexueller Ausrüstung zu zitieren. Einmal allerdings gab es eine Enttäuschung, denn Mellors' sexuelle Ausrüstung blieb hinter den Erwartungen zurück. Doch gab es einen Ausgleich dafür, denn die widerliche kleine Nymphomanin, mit der er sich eingelassen hatte, brachte es fertig, das kostbare Stück mit Vergißmeinnicht zu bekränzen.  - Edith Sitwell, Mein exzentrisches Leben. Frankfurt am Main 1994 (Fischer-Tb. 12126, zuerst 1965)

Wert

 

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Prachtstück