triptease Wie
Kolakowski, der Verfasser der Skizze über die »Erkenntnistheorie
des Striptease« sagt, kann, wenn das Verbot, unverhüllt sexuelle
Inhalte auszudrücken, entfällt, wenn also etwa bei einer solchen Schaustellung
der erotische Sinn der weiblichen Nacktheit keineswegs
im Bereich der Verweisung liegt, da er ja gerade im Vordergrund steht, die Nacktheit
eine subtextuell vollkommen außererotische Bedeutung erlangen. Die hier
behandelte Dialektik des nackten und des bekleideten Zustandes könnte man
allerdings insofern in Frage stellen, als häßlich gebaute oder alte
Frauen beim Striptease nicht auftreten und die erkenntnistheoretische Qualifikation
der Nacktheit schließlich nicht von der Schönheit abhängen kann..
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Stanislaw Lem, Philosophie des Zufalls Bd. 2. Frankfurt am Main 1989 (zuerst
1968)
Striptease (2)
STRIPTEASE Revue. Die Tänzerin zupft und albert sich
nackt. Eins und zwei und . . . räkelt sie sich frei: Eines Vogels Schwermut ist in ihrem Blick. Höllentanz. Gewieher. Drüben an der Bar:
Dort, der Kerl, mit Dottergelb getauft, Jener feisten Wanze droht der Herzinfarkt. Ich verfluche deinen Sphären-Gleichmut, Welt: Ich verfluche, staune, staue meinen Haß. »Sie sind wohl Amerika?«, frag ich in Trance. »Kleiner«, sagt sie, »kenn ich den Akzent? |
- Andrej Wosnessenskij, nach
(frach)
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