treitfall
Es kam nur selten vor, daß Vater und Sohn einen Fall vor Gericht
zu verhandeln hatten. Der einzige treue Klient war der Signor Fanarella. Er
suchte sie seit fast zehn Jahren wegen eines Fensters
auf, das der Nachbar Spampinato hatte durchbrechen lassen und das auf seinen
Garten ging, und er wollte es zumauern lassen, koste es, was es wolle. Zehn
Jahre waren mit gestempelten Papieren und Amtsdienern vergangen; und aus diesem
kleinen Fenster, in dem beim ersten Mal der Signor Spampinato sich mit schwarzem
Haar hatte sehen lassen, zeigte dieser sich jetzt mit graumeliertem Haar; zu
diesem Fenster hoch war auch das Wort Hahnrei!
an jenem Tag hinaufgeflogen, an dem die Signora Spampinato den Signor Spampinato
verlassen hatte. »Ein Skandal!« wiederholte Fanarella. »Ein skandalöses Fenster!
... Dieser Unglückliche ist nicht mehr ganz gesund! Er
spuckt andauernd! Und zwar weit, meine Herren, ohne irgend jemandem ins
Gesicht zu sehen. Seine Kinder können ihre Jacken nicht mehr in ihren Zimmern
lassen, weil sie sie, mit Verlaub zu sagen, voller Spucke wiederfinden. Aber
Kinder sind Kinder, und die können was ertragen! Ich aber bin weder sein Sohn
noch sein Vater! Wenn ich noch einmal in meinem Mispelbaum seinen Auswurf finde,
der, mit Verlaub zu sagen, so lang ist wie ein Wischtuch, dann packe ich diesen
Alten bei seinen Hörnern!...« - Vitaliano Brancati, Geräusche. Nach (
branc
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