traßenbiene Drei,
vier Straßenbienen möchte ich nicht mit Stillschweigen übergehen: Jeanne
die Irre, ein Tanzmädchen im Bal Bullier, heute durch Heirat eine echte
Prinzessin; Meine Kumpel, die ermordet an der Stadtmauer aufgefunden
worden ist; die dicke Bertha, Berthe die Fleischerin, die von den
Ufern des Point-du-Jour herabgestiegen war, um an den Champs-Elysées anzuschaffen,
wo sie nachts, wenn die Métro nicht mehr fuhr, im Gebüsch ihren Geschäften
nachging; und dieses fröhliche Ding, die Renée, die Renée aus dem Odeon
mit ihrem hellen Lachen, Malermodell oder Statistin, wenn sie zufällig
mal Lust dazu hatte, weit häufiger aber im Aux Cinq Coins an der
Kreuzung der Rue de Buci an ihrem Aperitif nippend anzutreffen — ein berühmter
und versnobter Maler, Mitglied eines exclusiven Clubs, der in der Nähe
des Étoile, an der Rue Lauriston, wohnte, ein entfernter Verwandter von
mir, wollte sie eines Tages sogar heiraten — und deretwegen sich die Männer
duellierten oder sich unauslöschliche Tätowierungen
anbringen liessen und von der niemand mehr etwas gehört hat, weder in der
Rue Saint-André-des-Arts, wo sie „arbeitete" und „abstieg", noch
in der Rue de la Gaité, wo ihre Mutter immer noch wohnt ... -
Blaise Cendrars, Abhauen. Basel 1986
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