Strangulation, einhändige   »Erwürgen ist eine der interessantesten Diagnosen auf dem Gebiet der forensischen Medizin. Es kann natürlich nicht selbst zugefügt werden. Bewusstlosigkeit würde eintreten und der Griff sich lockern. Das bedeutet, dass man bei Erwürgen stets von einer Tötungsabsicht ausgeht, es sei denn, es gibt schlüssige gegenteilige Beweise. Die Strangulation erfolgt meistens manuell. Demzufolge finden sich häufig Druckspuren am Hals. Manchmal gibt es auch Kratzwunden oder den Abdruck eines Fingernagels, wenn das Opfer versucht hat, den Griff des Angreifers zu lockern. Dafür findet sich hier kein Hinweis. Die zwei nahezu identischen Blutergüsse auf der linken Halsseite über dem Schilddrüsenlappen lassen stark vermuten, dass die Strangulation hier von einem erwachsenen Rechtshänder vorgenommen wurde, und zwar mit nur einer Hand. Der zwischen Daumen und den übrigen Fingern entstehende Druck fuhrt dazu, dass der Kehlkopf gequetscht wird. Möglicherweise ist dahinter eine Blutung aufgetreten. Bei Menschen im Alter dieses Opfers kann es zu einem Bruch an der Basis des Zungenbeins oberhalb der Schilddrüse kommen. Nur wenn der Griff mit besonders viel Druck erfolgt, sind weitere Frakturen zu erwarten. Der Tod kann bereits bei relativ geringem Kraftaufwand eintreten und tatsächlich nicht beabsichtigt sein. Ein fester Griff dieser Art kann zum Tod durch Vagus-Blockade oder zerebrale Ischämie führen, nicht durch Ersticken.«  - P. D. James, Wo Licht und Schatten ist. München 2006
 

Strangulieren

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