trafgericht    In seiner ›Cosmographie‹ berichtet J. v. Nauclerus, daß im Jahre Christi 1123, nach dem Tode Libussas, der Königin der Böhmen, die Prag mit Mauern umgeben ließ und die Herrschaft der Männer aufs höchste verabscheute, eines ihrer Edelfräulein, das großen Mut hatte, mit Namen Valaska, aufstand und die Mädchen und Frauen des Landes gewann, ihnen die Freiheit in so schönen Farben ausmalte und ihnen einen solchen Abscheu vor der Sklaverei der Männer einflößte, daß eine jede ihren Gemahl, ihren Bruder, ihren Verwandten, ihren Nachbarn tötete, dadurch gelangten sie in einem Nu zur Herrschaft; und nachdem sie die Waffen ihrer Männer genommen hatten, bedienten sie sich ihrer so gut und zeigten sich als so gewandte und tapfre Amazonen, daß sie verschiedene Siege erfochten. Später wurden sie jedoch durch die Umtriebe und Schlauheiten eines Primislaus, Gemahls der Libussa, eines Mannes, den sie aus niedrigem und gemeinem Stand genommen hatte, aufs Haupt geschlagen und zum Tode gebracht. Das war Gottes Strafgericht für die ungeheuerliche Tat, so das menschliche Geschlecht zum Aussterben bringen zu wollen.  - (brant)
 
 

Strafe Gericht

 

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