tinkfaul     In Fleury gibt es einen ganz gewöhnlichen Bauern, der seit sechsundzwanzig Jahren in einem Stall auf bloßem Stroh liegt. Seine Füße sind von dem ewigen Liegen zusammengewachsen. Mäuse und Ratten laufen unter seinem nackten, niemals gewaschenen Körper durch. Seine Verwandten bringen ihm das Essen. Alle zwei Wochen wechselt man wie bei einem Tier das Stroh. Frau Rubiner Ihoc erzählte mir, daß er nur ein einziges Mal während der sechsundzwanzig Jahre aus seinem Stall herausgeklettert sei, weil er den unwiderstehlichen Wunsch gehabt habe, sich rasieren zu lassen. Man stellt sich unter diesem Menschen unwillkürlich einen interessanten Verrückten vor. Das ist nicht der Fall. Der Bauer hat sich eines Tages vorgenommen, sein Heim nicht wieder zu verlassen. Das ist sein einziger Spleen. Im Übrigen ist er das Tratsch- und Intrigantenweib des Dorfes. Allen Tratsch und alle Skandale des Dorfes erzählt man ihm, und er erzählt es dann immer wieder an der unrechten Stelle. Er kann sich alle diese Scherze leisten, weil er der reichste Bauer des Dorfes ist. - (szi)
 
 

Stinken Faulheit

 

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