Stimme der Autorität  Sie hatten schon eine Zeitlang gespielt, auf einem Basttischchen, das ein weißes Küchenwachstuch bedeckte, unter dem Licht eines Lüsters mit gefranster Verkleidung, in der Mitte des zur Straße hinausgehenden Wohn- und Eßzimmers, als sie das Summen hörten, dem Pfeifen einer Ratte, dem Schrillen des Teufels ähnlich, das metallische Dröhnen eines Mikrophons, das angesteckt wird, und dann die Stimme, die sie aufforderte, sich zu ergeben.

Es war die Polizei.

Die Stimme kam verzerrt heraus, eine Fistelstimme, eine typische Bullenschweinstimme, falsch und präpotent, die kein Gefühl verrät, außer vielleicht das eines Sadisten. Typen, die brüllen und überzeugt sind, daß der andere entweder gehorcht oder krepiert. Das ist die Stimme der Autorität, die Stimme, die man aus dem Lautsprecher hört in den Gefängnissen und auf den Krankenhausgängen, in den fensterlosen Wagen, die die Gefangenen in tiefster Nacht durch die Stadt transportieren und in die Kellerräume der Kommissariate verfrachten.    - Ricardo Piglia, Brennender Zaster. Berlin 2001

 

Stimme Autorität

 

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