terben, fortwährendes Das Meer reißt ohne Unterlaß Blöcke los, die es bewacht, umschlingt, in der Schwebe hält, liebkost, durcheinanderschüttelt, weich knetet, umschmeichelt und in den Armen, gegen seinen Körper gepreßt, blank poliert oder in einer Ecke seines Mundes vergißt wie ein Bonbon, dann wieder aus dem Munde holt und an gastlicher, sanft abgeflachter Küste mitten in einer bereits zahlreichen, in seiner Reichweite liegenden Herde absetzt, um es gleich wieder aufzuheben und sich noch hingebungsvoller, noch leidenschaftlicher mit ihm zu beschäftigen. Indessen bläst der Wind. Er läßt den Sand hochstieben. Und wenn uns nun eins dieser Teilchen, letzte und winzigste Form des Gegenstandes, der uns beschäftigt, wirklich in die Augen gerät, so straft und endet der Stein durch die Art zu blenden, die ihm eignet, dergestalt unsre Betrachtung. So schließt die Natur uns die Augen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, das Innere des Gedächtnisses zu befragen, ob die Auskünfte, die eine lange Betrachtung in ihm angehäuft hat, es nicht schon mit etlichen Grundsätzen ausgestattet haben.
Dem Geist in Begriffsnöten, der sich anfangs mit solchem Augenschein
genährt hat, wird sich die Natur hinsichtlich des Steins, vielleicht in zu einfachem
Licht, wie eine Uhr darstellen, deren Prinzip aus Rädern besteht, die sich mit
sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen, obgleich eine einzige Triebkraft
sie bewegt. Die Pflanzen, die Tiere, die Gase und die Flüssigkeiten drehen
sich mehr oder minder schnell, wenn sie zugrunde gehen und von neuem entstehen.
Das große Rad des Steins scheint uns praktisch stillzustehen, und selbst theoretisch
vermögen wir nur den Bruchteil einer Phase seines sehr langsamen Zerfalls zu
erfassen. So daß man entgegen der landläufigen Meinung, die ihn im Auge des
Menschen zu einem Symbol der Dauer und der Unerschütterlichkeit macht, durchaus
sagen kann, daß der Stein, der sich in der Natur nicht erneuert, in Wirklichkeit
das einzige ist, was in ihr fortwährend stirbt. - (
frp
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