Stechapfel   Doc hatte plötzlich die Vorstellung, dass er sich in der Zeitmaschine befand und dass er Bigfoot Bjornsen zu Beginn seiner Karriere als jungen Cop in Gordita sah. Bigfoot hatte es hier immer gehasst und konnte es gar nicht erwarten, endlich wegzukommen. «Dieser Ort war von Anfang an verflucht», erzählte er jedem, der zuhörte. «Vor langer Zeit haben hier Indianer gelebt, die hatten einen Drogenkult, haben toloache geraucht, das ist nichts anderes als Gewöhnlicher Stechapfel, haben sich Halluzinationen verschafft, sich der Illusion hingegeben, sie suchten andere Realitäten auf-wenn ich's mir recht überlege, ganz ähnlich wie die Hippiefreaks unserer Zeit. Ihre Friedhöfe waren heilige Zugänge zur Geisterwelt, die nicht missbraucht werden durften. Und Gordita Beach ist genau auf einem obendrauf gebautworden.»

Aus Samstagnacht-Horrorfilmen wusste Doc, dass das Bauen auf einem indianischen Friedhof die schlimmste Sorte von schlechtem Karma war.   - Thomas Pynchon, Natürliche Mängel. Reinbek bei Hamburg 2010

Stechapfel (2) Der Stechapfel - Datura sp,, wurde schon von Theophrast und Dioskorides beschrieben. Datura metel benützt man in Indien als Heilmittel und als Rauschgift. Die Mohammedaner des ferneren und des vorderen Orients vermischen die Pflanze mit Hanf, Opium und Gewürzen. Die Afrikaner rauchen Datura fastuosa. Pierre Verger erwähnt ihren Gebrauch in einem Yorubarezept, das dient, jemanden irrsinnig werden zu lassen. Auch konnte Verger ihre Anwendung in andrer Dosierung in Abós der Yoruba feststellen.

Datura sp. gebraucht Mae Zumira in Manaus am Amazonas für den Abó des Gottes Xangö. In der Volksmedizin Brasiliens wird sie gegen Asthma geraucht. Datura sanguinea diente den Inkapriestern zum Orakeln und möglicherweise den Priestern von Delphi. Noch heute berauschen sich die Peruaner daran. In Chile starben 1970 vier Jugendliche an einer Uberdosis von Daturablättern. - (xan)

Apfel

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