prachkritik Susanna legte ihr Portefeuille auf den Tisch, trat einen Schritt auf den Leutnant zu, näherte ihr Gesicht dem seinen und fuhr heiter fort:
»Nach den Juden liebe ich niemanden so wie die Russen und Franzosen. Ich
habe im Gymnasium wenig gelernt und kenne fast nichts aus der Geschichte, mir
scheint jedoch, daß das Schicksal der Welt sich in den Händen dieser beiden
Nationen befindet. Ich lebte lange im Auslande ... ich habe sogar ein halbes
Jahr in Madrid verbracht... ich habe viele Menschen gesehen und die feste Überzeugung
gewonnen, daß es außer den Russen und Franzosen kein einziges anständiges Volk
gibt. Denken Sie nur an die Sprachen ... Die deutsche Sprache ist eine Pferdesprache,
die englische - kann man sich wohl etwas Dümmeres vorstellen als dieses: fight
- fought! Die italienische Sprache klingt nur angenehm, wenn sie langsam gesprochen
wird, wenn man aber die italienischen Plappertaschen schwatzen hört, meint man,
es sei der gleiche jüdische Jargon. Und die Polen; Herr, mein Gott! Es gibt
keine widerwärtigere Sprache! Nie pieprzy, Petrze, pieprzem wieprza, bo mozcsz
przepeprzyc wieprza pieprzem. Das heißt: Pfeffre nicht, Peterlein, das Ferkel
mit Pfeffer; du könntest das Ferkel mit Pfeffer überpfeffern. Hahaha!« -
Anton Tschechow, Morast. Nach (tsch)
|
||
|
||