Sporn  Im Hof ihres Palastes zu Byzanz ließ sich die Kurtisane Chrysomallo von ihren Dienern auf ihren stolzen Rappen Barsymes heben, der mit prunkvollem Sattelzeug ungeduldig stampfte. Freudestrahlend brach sie zu einem freien Ritt durch Wälder und Fluren auf. Gegen Abend, als es fast schon Zeit war, heimzukehren, fühlte sie, wie ihr Sporn von selbst und regelmäßig in die Flanken des Tieres stieß. Barsymes fiel in einen Galopp, den nichts hätte aufhalten können. Als die Nacht einbrach, erhellte ein grüner Schein den Weg und folgte der Amazone überall hin. Als Chrysomallo den Punkt suchte, der diese Strahlen aussandte, bemerkte sie, daß ihr meergrün leuchtender Sporn ringsum Helligkeit verbreitete und ihren Fuß gegen ihren Willen antrieb, jedesmal tiefer in die blutende Wunde des Pferdes einzudringen. Diese tolle Flucht dauerte Jahre. Der Sporn, der ohne Unterlaß zuschlug, behielt während des Tages seinen bleichen Glanz, den die Nacht hell erstrahlen ließ. In Byzanz wurde Chrysomallo von niemanden mehr gesehen.   - (sol)

Sporn (2)

- Pierre Molinier (?)


Sporn (3)

Schuh, spitzer

- N. N.

 

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Stachel

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