Spermamesse »Guibourg, mit dem Chorhemd, der Stola und dem Manipel angetan, zelebrierte die Spermamesse zu dem einzigen Zweck, schändliche Hostien herzustellen.

Die Archive der Bastille lehren uns, daß er diese Art auf Verlangen einer Dame betrieb, die Des Oeillettes hieß. Diese Frau, die gerade unwohl war, gab von ihrem Blute; der Mann, der sie begleitete, zog sich in den Alkoven des Raumes zurück, in welchem sich die Szene abspielte, und Guibourg empfing Samen von ihm im Kelch; dann setzte er Blutpuder und Mehl hinzu, und nach gotteslästerlichen Zeremonien ging die Des Oeillettes fort mit ihrer Paste.«

»Mein Gott, welche Masse von Schändlichkeiten!« seufzte die Frau des Glöckners.

»Aber«, sagte Durtal, »im Mittelalter wurde die Messe auf eine andere Art zelebriert; der Altar war dann das nackte Kreuz der Frau; im siebzehnten Jahrhundert war es der Bauch, und jetzt?«

»Jetzt dient die Frau selten als Altar - Joris-Karl Huysmans, Tief unten. Zürich 1987 (zuerst 1891)

 

Sperma Messe

 

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