peisezettel  So wehrhaft Quallen sind, gibt es doch Feinde, die ihnen mit Erfolg nach dem Leben trachten: Meeresschildkröten zwacken die Gifttentakel ab und verspeisen den Rest; Nacktschnecken weiden Polypenkolonien ab und bauen erbeutete Nesselzellen in ihre eigene Haut ein.

In Asien gelangen die Gallerttiere auch auf den menschlichen Speisezettel — zum Beispiel mariniert mit Sojasoße und Zitronensaft.

Findige Geschäftsleute wollten auch die in Nord- und Ostsee massenhaft lebenden Ohrenquallen als Lebensmittel vermarkten, gaben jedoch vorzeitig auf: Die Wabbeltiere, befand ein erfahrener chinesischer Koch, hätten einfach keinen Biß. - Alexandra Rigos, Der Spiegel 53/1998

Speisezettel (2)  Nahezu 100000 »Chemorezeptoren« auf den Fühlergeißeln an den Köpfen der Schaben befähigen die bemerkenswert flach gebauten und rasch flüchtenden Tiere, Freßbares von Giftigem, Saures von Süßem und Salzigem zu unterscheiden. Ihr Speisezettel ist extrem umfangreich. Sie fressen zwar vorwiegend Pflanzliches, nagen aber auch an elektrischen Kabeln und vertilgen Abfälle aller Art. Sie fressen Fleisch ebenso gern wie Schokolade, Obst, Honig, Butter, Brot, Mehl und Zucker, ferner auch Leder, Wolle, Leim, Seife und Kunstseide. Manche Schaben verfügen über zellstoffspaltende Bakterien im Schlund, so daß sie auch Papier verdauen können. Notfalls machen sie sich sogar an Vaseline, Schuhcreme und Bucheinbände aus Kunststoff heran, so daß es kaum einen Ort in der Nähe des Menschen gibt, an dem sie nicht irgend etwas Nahrhaftes fänden. Sie scheuen sich nicht einmal, über ihresgleichen herzufallen und Artgenossen zu vertilgen, wenn sie der Hunger plagt.   - Theo Löbsack, Das unheimliche Heer. Insekten erobern die Erde. München 1991

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