onnenlicht
Wegen der ungeheuren Hitze der Sonne
kann nichts Festes auf ihr und in ihrer nächsten Umgebung existieren,
und können die Engel daher keinen gröberen Leib haben als von Luft und
Dunst. Also lassen sie sich im ganzen als mehr
oder weniger große, mit Äther und Luft gefüllte Dunstblasen
betrachten, die man sich noch beliebig mit einem, zu inneren Organen gefügten
Zellgewebe aus feinen Dunstbläschen ausgebaut denken kann. Meine Hypothese
ist nun die: die einen sind vorzugsweise mit Sauerstoff, die anderen mit
Wasserstoffgas gefüllt, jenes männliche, dieses
weibliche. Sie steigen beständig aus dem Sonnenkörper
auf, gatten sich und bringen in dem Verbrennungsprozeß
des Wasserstoffs durch den Sauerstoff, womit sich ihre Hochzeit
vollzieht, das Licht hervor, das uns von der Sonne
leuchtet.
Das Sonnenlicht ist daher nur die Hochzeitsfackel der Engel.
- Gustav Theodor Fechner, Vergleichende Anatomie der Engel. Frankfurt am
Main 1985 (Polaris 9. Ein Science Fiction Almanach. Hg. Franz Rottensteiner.
st 1168. - Zuerst 1825)