omergewitter
Du Teufel! Du Teufelinne! Das Lied sang der Sturm und Donner
in Erichs Ohren den ganzen Weg; warf ihn hin und her - Du Teufelinne! Süße Teufelinne!
Da spellte ein Blitz eine Pappel neben ihm - in
zehn, zwanzig glühenden Schlangen fuhr er in den Boden und als leuchtendes Schwert
wieder hoch in die Nacht. Schlag sie tot, schlag sie tot, die Teufelinne! Ho!
Du Sturm schlage sie tot! Da fegte er ihn über den Weg und rollte ihn in den
Graben - er watete in ihm fort, von dem der gießende Regen wie ein Schaum und
Nebel wieder hoch stieg. Er fiel, raffte sich hoch und erkletterte mit Händen
und Füßen den Weg. O wie schmerzt der Regen auf dem bloßen Kopf! Als spülte
er Haare, Haut und Knochen fort! Da tanzte eine blaue Kugel über dem Weg, da
fern über den sturmgebeugten Bäumen, nun hier, jetzt da - O du blauer Blitz,
o du tanzende Kugel - tanze sie, tanze sie tot, den Teufel! Da sprang sie mit
einem klatschenden Donner auseinander - Heißa! Klatsche sie tot! - Der Wind
verschlang's, warf ihn hin und her, quirlte und wirbelte gelbe Wolken wie Schwefelstaub
durcheinander und schmiß sie hussa ho! in den brechenden Wald. - Du Teufelinne,
süße Teufelinne! O du schöne Teufelinne! Was tat ich dir? O schlagt sie tot,
schlagt sie doch tot! -
Gustav Sack, Ein verbummelter Student. Stuttgart 1986 (zuerst 1918)
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