lumbesichtigung Wir fahren in einem klapprigen Jeep mit dem alten Ehepaar zuerst in den benachbarten Slum, dann nach Dhapa. Unter dem Vordach der Schulbaracke hocken etwa dreißig Kleinkinder auf Bastmatten, von älteren Kindern gehütet. Im Mauerschatten ein Altar: drei glatte eiförmige Steine.
In allen Klassenräumen wird gelernt, als könne Wissen Berge
versetzen, als seien alle Berge Müllberge nur. Einige der jungen
Lehrer (bei dreihundertfünfzig Rupien
Monatsgehalt) waren einst Schüler in der Slumschule Monoharpukur.
Später tanzen die Kinder für uns: Tänze, in denen bäuerliche
Arbeit - Säen, Hacken, Ernten, Dreschen - die Bewegungen bestimmt,
danach einen Tanz, begleitet von englisch anmutendem Sprechgesang,
in dessen Verlauf ein Kranker vom Doktor untersucht, operiert
und geheilt wird. Der Ernst der Kinder hebt die Komik der Darbietung
auf. - Günter Grass, Zunge zeigen. Darmstadt 1988
|
||
|
||