kepsis  Apollon hatte von den Moiren das Versprechen erhalten, daß Admetos weiterleben dürfe, wenn ein anderer freiwillig für ihn in den Tod ginge. Seine Eltern lehnten dieses Opfer ab, aber seine Frau Alkestis war zum Tod bereit. Wegen ihrer Liebe und ehelichen Treue wurde sie von Herakles dem Thanatos (Tod) im Kampf entrissen und ihrer Familie zurückgegeben.

Diese Geschichte wurde von der antiken Skepsis als Beispiel für unser begrenztes Vertrauen auf die Wahrnehmungen diskutiert, da Admetos vor dem Dilemma steht, ob er seinen Augen trauen soll und glauben kann, daß Alkestis vor ihm steht, oder ober seinem Wissen trauen soll, daß Alkestis nicht vor ihm stehen kann, da sie in den Tod ging.

Sextus Empiricus schreibt: "Es wird erzählt, daß Herakles die verstorbene Alkestis wieder aus dem Hades heraufgeführt und dem Admet gezeigt habe, der von Alkestis eine glaubhafte und durchgeprüfte Vorstellung erhielt. Da er jedoch wußte, daß sie gestorben war, wurde sein Verstand an der Zustimmung gehindert und neigte sich zum Unglauben." - N.N.

Skepsis (2) Die Hauptstärke des Skeptizismus — das Unwichtige lasse ich fort — liegt darin, daß es keinerlei Gewißheit, den Glauben und die Offenbarung ausgenommen, für die Wahrheit der Grundlagen gibt, soweit wir sie nicht natürlich in uns fühlen. Das natürliche Gefühl aber ist kein überzeugender Beweis ihrer Wahrheit, denn, abgesehen vom Glauben, gibt es keinerlei Gewißheit, ob der Mensch von einem guten Gott, von einem bösen Dämon oder vom Zufall geschaffen wurde, und deshalb sind wir je nach dem, welches Herkommen wir annehmen, im Zweifel, ob die Grundlagen gestiftet, ob sie wahr oder falsch oder ungewiß seien. Und das um so mehr, als niemand, abgesehen vom Glauben, sicher ist, ob er wacht oder schläft, da man weiß, daß man während des Schlafes ebenso fest zu wachen meint, wie wir es tun, wenn wir wach sind. Man glaubt Raum, Gestalten, Bewegung wahrzunehmen, man spürt die Zeit verfließen, und man mißt sie, und endlich handelt man, wie man im Wachen handelt; so daß, wenn man die Hälfte des Lebens im Schlaf verbringt, wo wir nach eignem Eingeständnis, trotz allem gegenteiligen Anschein, keinerlei Vorstellung von der Wahrheit haben, da hier all unsere Empfindungen Täuschung sind, niemand wissen kann, ob die andere Hälfte des Lebens, wenn wir zu wachen meinen, nicht nur ein etwas von dem andern verschiedener Schlummer ist, von dem wir erwachen, wenn wir zu schlafen meinen.  - Blaise Pascal, Gedanken (Reclam-Auswahl, Stuttgart 1963, zuerst ca. 1660)

Skepsis (3)

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