iriwan


Walter Serner

Kunst treiben und den andren verekeln, sie treiben und vor sich selbst verekeln, anders ist sie nicht erträglich. Der letzte, den Lauda nicht kannte, stand auf und sagte kühl: »Warum also, Freund Lisbao, sie überhaupt noch treiben? Aus Paradoxie, Abneigung gegen Konsequenz? Ich schlage in diesem Fall doch vor, logisch zu sein und nicht mehr zu dichten und zu malen. Sie sehn in mir den, der mit dem Ehrgeiz begann, schrieb, wirkte, las und stritt, an einem schönen Tag das große Manuskript verbrannte, seither anonymer Gentleman, der ruhig durch die Leute geht und seine Freude an ihrer Dummheit hat, klar bestimmt, gepflegter Egoist. Laotse ist mir nicht nötig, ich forme mein Brevier mir selbst.«

Er hieß Siriwan. - Otto Flake, Ja und Nein. Berlin (S. Fischer) 1920

  Menschen, wirkliche Selbstbewußtsein Dadaist
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