inglefrau, selbtbewußte Der Morgen strahlt, der Morgen ist groß von Sonne und Mai, im taufeuchten Gras hockt Karo, mehr als vier Dekaden alt, Singlefrau und selbstbewußt, seit Jahren auf Trebe, verlaust und klobig. Die hat nen Schlafsack, der stinkt wie nasse Schafe, und vor Strolchen und Neonazis versteckt sie sich nachts in der Holztruhe, da wo die Schachfiguren hingehören, die prompt nicht vollzählig sind. Schon geht Gezeter los, und irgendwann schraubt Albert seine Beinprothese ab, die dient fortan als weißer Turm, und für den fehlenden Springer leiht man bei Martina einen Gummistiefel.
«Sagmal, Karo...»
«Ich hab auch kein Geld, Hagen.»
«Schon klar, eben darum: Sag mir, was Ekstase ist.»
«Ekstase?»
Sie räkelt sich im Gras, spreizt die Beine, wirft den Kopf in den Nacken.
«Wenn's wärmer wird ein Bier ... und eine Rauchmöglichkeit ...» - Helmut Krausser, Schweine und
Elefanten. Reinbek bei Hamburg 1999
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