Silvester (2) Am lezten Abend eines alten Jahrs ist mir als zöge ‹gienge› der brausende Flügel der Zeit durch die schweigende Ewigkeit näher und lauter an mir vorbei.
Mit 4 Freunden bracht' ich einen zu. Ich sah einen um den andern an und fragte:
vielleicht liegt im nächsten Alten Jahrabend dieses Gesicht unter dem Moder.
Endlich sagt ich: »wir wollen alle einander tod sehen.« Ich löschte die Lichter
aus und lies eine Spiritusflamme mit ihren bleichen Wellen aufwogen. Das Blut
schien aus iedem Gesicht gedrükt von der Hand des Todes, blutlose ‹verblutete›
Lippen, weisse verlängerte Hände und die Stube ein Todtengewölbe. Der fürchterliche
Schimmer schwam auf dem Wasser ‹Gesicht›. Es war ½ zwölf Uhr. Unter dem
Mond vorbei wurden zerstükte Wölkgen gerissen und gepeitscht, durch den ungehörten
Sturm hinter ihnen; und wo sie den Himmel offen und zerlöchert liessen, sah
ein Dunkles hervor, das über die Welten ‹von Welt zu Welt› hinüber rükwärts
reichte. Es war stil als hauchte ‹gienge aus und ein› das kämpfende Jahr den
lezten Athem weg und stürzte um in die Gräber der Vergangenheit nieder. - (
idg
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