Sichel putzen   Sally Jessy Raphael machte eine Talkshow über Prostitution. Eine Frau, deren Gesicht verdeckt war, erzählte von ihrem Leben als Prostituierte in Los Angeles. Dann kam ihr Mann auf die Bühne und erklärte, daß es ihm gefalle, mit einer Prostituierten verheiratet zu sein. Er sagte, wenn er sie liebe, stelle er sich all die Männer vor, mit denen sie tagsüber zusammengewesen war, und das würde ihn ziemlich erregen. Das Publikum buhte. Nach der Werbung verkündete Sally Jessy, daß sie eine Überraschung fürs Publikum habe. Ohne dem Mann etwas davon zu sagen, sei seine Exfrau eingeladen worden, die der Mann nicht mehr gesehen habe, seit er sie verlassen hatte, um die Prostituierte zu heiraten. Die Frau setzte sich neben ihren Exmann, schaute ihm aber nicht in die Augen. Sie erzählte, wie er sie mit Stapeln unbezahlter Rechnungen sitzengelassen hatte und daß er mit seinen Unterhaltszahlungen Monate im Rückstand sei. Wieder buhte das Publikum. Dann sagte die Frau, sie sei im dritten Monat schwanger von diesem Mann! Das Publikum buhte noch lauter, einige standen sogar auf und nannten den Mann einen ›Versager‹, einen ›Schleimscheißer‹, ein ›Dreckschwein‹. Der Mann bestritt, daß das Kind von ihm sei, woraufhin die Frau ihn anschrie und ihn derart obszön beschimpfte, daß der Sender ihre Worte ausblenden mußte. Sally Jessy stand zwischen dem streitenden Paar und konnte die Frau schließlich beruhigen.

 Als der Abspann lief, fragte sie den Mann, warum er seine Frau denn nun für eine Prostituierte verlassen habe.  »Weil sie mir besser die Sichel putzt«, sagte der Mann. »Ich würde lügen, wollte ich einen anderen Grund nennen.«   - Jason Starr, Top Job. München 2006 (SZ Kriminalbibliothek 31)

 

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