Sich gehenlassen  Crispi, ein alter Herr mit einer dicken, gesprenkelten und wurmstichigen Nase und gutmütigen, ein wenig tränenden treuen Hundeaugen, der meinen Vater kannte, hatte mich auf den Schoß genommen - und auf einmal machte ich auf seinen Knien Pipi; nicht etwa, daß die grimmigen Schnurrbärte, die buschigen Augenbrauen oder der besorgte Blick König Umbertos, der in der Nebenloge saß und sich oft umdrehte und guckte, wer dieses auf den Knien seines Premierministers reitende Bübchen wohl sei, mich besonders beeindruckt oder der unablässig aufbrausende Jubel der Menge, die haufenweise zur königlichen Tribüne strömte und dabei eine Staubwolke aufwirbelte, die uns in die Augen biß und die Kehle ausdörrte, mich gerührt hätten, sondern einfach, weil ich im Laufe des Nachmittags zuviel Sorbett getrunken hatte, weil ich mußte, weil ich nicht wußte, wie ich es zurückhalten sollte, weil ich müde war, mich gehenließ und einschlief.   - (cend)
 
 

Entspannung Enthemmung

 

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