ich
einfressen Eigentlich denkt der Künstler
nicht, wenn wir als Denken Elaboration einer Kette von Begriffen verstehen.
Der Gedanke entspringt ihm im Kontakt mit der Materie, die er gestaltet, als
etwas Behelfsmäßiges, als Forderung, dieser eben gestalteten Materie, eine Forderung
der Gestalt in nascendi: es geht darum, daß das Werk gelinge, daß es
lebensfähig sei, nicht aber um Wahrheit. Meine »Gedanken«
formten sich zusammen mit dem Werk im widerspenstigen, tagtäglichen Sich-Einfressen
in seine Welt, die sich mir allmählich entdeckte. -
Witold Gombrowicz, Eine Art Testament. Gespräche und Aufsätze. Frankfurt am Main
2006 (Fischer Tb. 16758, zuerst 1968)
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