ich
austoben Moravagine
läßt sich tagelang nicht blicken. Ein dunkles Gerücht verbreitet sich in den
dichtbesiedelten Wohnvierteln im Stadtzentrum. Ein Wahnsinniger liegt in den
finsteren Passagen auf der Lauer, in den Häusern mit zwei Ausgängen. Er überfällt
Mädchen und Frauen, zerfleischt ihnen den Leib und flieht. Vor allem auf junge
Mädchen hat er es abgesehen, aber auch vor Kindern macht er nicht halt. Jeden
Abend fordert er neue Opfer. Er taucht sogar in den äußeren Vororten auf. Berlin
ist in heller Aufregung. Die Bevölkerung zittert. Die Gerüchte bestätigen sich.
Die Zeitungen widmen der Aufzählung der Opfer des Mannes, den sie »Jack, den
Bauchaufschlitzer« nennen, ganze Spalten. Sie veröffentlichen seinen Steckbrief.
Auf seinen Kopf wird eine Belohnung ausgesetzt. Ich erkenne die Gestalt, die
sich in den Berichten abzeichnet. Es ist Moravagine. Eines Abends nehme ich
ihn mir vor. Er gesteht alles. Es ist höchste Zeit, daß wir verschwinden und
er sich auf andere Weise austobt. - (
mora
)
Sich austoben (2) Wanda, die
dame mit dem künstlichen unterleib, war nicht müßig gewesen. Mit einer
großen, aus der buchhaltung entwendeten papierschere war sie in das quartier
des brutalen weißrussen eingedrungen, um sich an den hemden, kimonos und
seidenpyjamas ihres ehemaligen geliebten auszutoben. Bald sah es in dem
wohnwagen schlimmer aus als nach einem comanchenüberfall im laden eines
wildwestschneiders. Nicht zufrieden mit dieser verwüstung eines ordentlichen
haushaltes, wandte sie sich jetzt den zahllosen fotografien zu, die, an
die wände gepinnt, den furchtlosen dompteur in
den mannigfachen situationen seines gefährlichen berufes zeigten. Wo sich
ein auge Igor Zaroffs blicken ließ, bohrte sich die scharfe scherenspitze
der beleidigten schönheit hinein - wild, erbarmungslos, grausam, den blitzlichtkonterfeis
eine zwanzigfache blindheit zufügend. - (dru)
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