Sich anlehnen  Ich spüre, wie der Boden bei jedem Schritt unter mir nachgibt und nur aufhört in endlose Tiefen zu sinken, wenn ich verharre und ihn sinken lasse, endlos, bis er zum Stillstand kommt und nur still ist, wenn ich noch eine längere Zeit verharre und mich seiner Ruhe versichere. Ich spüre, wie der Baum, an den ich mich lehne, um meine aufgeschreckten Drüsen zu beruhigen, hinter mir zurückweicht, ich rücke die Füße näher zum Stamm hin um nicht zu fallen und warte, bis der Baum aufhört, hinter mir wegzusinken und zur Ruhe kommt, während ich meinen Blick zu den schwankenden, schwebenden, fallenden Häusern richte, wie stets, wenn ich hier bin, die von oben bis unten mit lebenden Toten vollgepackt sind, die still ihre Arbeit verrichten, bis die Fassaden unter meinem starren, entsetzten Blick wieder stumm wie die mehrstöckigen Schließfachwände auf den römischen Friedhöfen sind, hinter denen in mehreren Etagen übereinandergeschichtet die Toten der letzten Wochen leise schmatzend an ihren Leichtüchern lutschen, sie sind hungrig.  - Peter O. Chotjewitz, Der Ghoul von der Via del'Oca. In: (schrec)

Sich anlehnen (2)

- N.N.

 

Hilfe Wanken

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme