eraph Zum himmlischen Hofstaat gehören neben den Cherubim einige
geheimnisvolle Wesen, die, dem Ritual der antiken Königsakklamation
folgend, ohne Unterlaß das Lob Gottes verkünden. Unter den neun »
Engelchören stehen sie an erster Stelle. Sie haben sechs Flügel und
glühen vom Feuer ekstatischer Liebe zu Gott, die sie unablässig das
„Heilig, heilig, heilig" singen läßt.
Das
Wort Seraph, ursprünglich der Name einer Wüstenschlange, ist verwandt mit saraph
= brennen, vermutlich wegen ihres schmerzhaft-brennenden Bisses, was später
als Feuer der Liebe gedeutet wurde. Zur Steigerung der
Gefährlichkeit stellte man sich die Seraphim als gefügelte Schlangen vor, vermutlich
eine Entlehnung der vierflügeligen Uräen; das sind die Schlangen, die in Ägypten
König und Thron beschützten. -
Der einzige Bericht der Bibel über diese geflügelten Geistwesen
findet sich beim Propheten Jesaja (8. Jh. v. Chr.). Er sieht im
Jerusalemer Tempel feurige Mischwesen, deren drei Flügelpaare nicht nur
zu schweben erlauben, sondern auch dazu dienen, zum Zeichen des
Abstandes zu Gott das Gesicht und die - euphemistisch als Beine
bezeichnete - Scham zu verdecken (Jes 6)
(eng)
Seraph (2) DES JARS DA DER KÖNIG VSIA STARB /
SÄHE ICH den HERRN sitzen auff eim hohen vnd erhaben Stuel / vnd sein
Saum füllet den Tempel. Seraphim stunden vber jm / ein jglicher hatte
sechs flügel / Mit
zween deckten sie jr Andlitz / mit zween deckten sie jre Füsse / vnd
mit zween flogen sie. Vnd einer rieff zum ändern / vnd sprach Heilig /
heilig / heilig ist der HERR Zebaoth / Alle land sind seiner Ehren
vol - Jesaja 6, nach
(lut)