ensitive sind im Allgemeinen nervenreizbarer als Nichtsensitive, werden mehr von Wechseln der Umgebung, Witterung und äußeren Verhältnissen überhaupt beeinflußt, erschrecken leicht, schlafen unruhig, sind zwar als Sensitive an sich nicht krank, aber doch vor Andern zu gewissen Zufällen, als Krämpfen, Migräne, Somnambulismus u.. dgl. geneigt. sind keine starken Esser, lieben vorzüglich kalte Speisen, Salat und verschmähen fette Speisen, können nicht gut in engen Zimmern, oder zwischen anderen Personen, namentlich im Gedränge, aushalten, werden vom Auflegen eines Magneten oder Streichen mit Magneten in besonderer Weise affiziert; auch leicht von Mondschein beunruhigt; fühlen das Stehen vor dem Spiegel als etwas Widriges; haben eine Abneigung gegen die gelbe hingegen Vorliebe für die blaue Farbe in Kleidung, Wohnung u. s. w. Auf folgende zwei Proben legt v. Reichenbach besonders Gewicht: Man läßt sich von der zu prüfenden Person die linke Hand darreichen und streicht mit dem Zeigefinger seiner Rechten senkrecht und langsam darüber herab, von der Handwurzel bis zur Spitze des Mittelfingers, ohne sie zu berühren und in der Entfernung von etwa l Zoll fühlt der Geprüfte dabei eine Einwirkung in der Art, wie wenn ein feines kühles Lüftchen dem Finger folgend über die Hand liefe, etwa wie aus einem Strohhalm leise ausgeblasen, so ist er sensitiv, fühlt er nichts, so ist er keiner. Und: Bei etwas gedämpftem Lichte, in einem nur eben durch verschleierten Himmel in schwache Tageshelle versetzten Zimmer, aber auch Abends bei Kerzenlicht, halte der zu prüfende eine Hand den Augen gegenüber auf gewohnte Sehweite. Dann betrachte er die Fingerspitzen, indem er sie gegen einen dunklen Hintergrund hält, der einen bis zwei Schritte zurücksteht. Ein Nichtsensitiver wird hiebei nichts Ungewöhnliches wahrnehmen, ein Sensitiver aber über der Spitze eines jeden Fingers bei geschärftem Schauen eine überaus zarte Strömung entdecken, farblos, lichtlos, luftähnlich, beweglich, einige Linien hoch, aufwärts ziehend, gen Süd hinneigend, und wohin er die Finger auch wenden möge, überall hin ihnen folgend. - Gustav Theodor Fechner, Erinnerungen an die letzten Tage der Odlehre und ihres Urhebers. 1876
 
 

Reizbarkeit Wahrnehmung, übersinnliche

 

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