Sennhütte   Die Parabel von Erwin nun denn, sagt Paasch und hält den rechten wohlgeformten Fuß, Fuß eines passionierten Gehers, unter den Wasserstrahl. Die Parabel von Erwin, eigentlich unverständlich, weil von einem Manne handelnd, der das Kind gewollt hatte. Nicht so sein Mädchen, die Frau, welche schwanger ging von ihm. Überbracht von Stanislaus. Aus seiner Schweizer Zeit.

Paasch spricht das vor sich hin wie auswendig, ohne große Modulation der Stimme.

Ein Fall eigentlich für die Psychiatrie, jener Mann, der das Kind wollte, nicht aber wollte es die Frau, die es zur Welt bringen sollte. Der Ort: eine Sennhütte, hoch droben, juchhei. Stanis an dieser Stelle jedenfalls sagt: juchhei. Paasch, rechts in den Schuh schlüpfend, wechselt das Standbein.

Stanislaus, nimmt Paasch wieder auf, der nach dem Dreifachmord mit dem Vater, verhindertem Großvater, den Steinhäger des stillenden Schmerzes trank. Um es also kurz zu machen: es bracht' der Mann die Frau um mitsamt dem Embryo, sich selbst hinterdrein, schier außer Verstand ob der ruchlosen Tat, von eigener Hand, machte sich kalt mit einem Colt; ein gelernter Schütze. Wie alle Schweizer, sagt Arlecq.

Wilhelm Teil, sagt Paasch. Hieß aber Erwin. Perdutzke mit Nachnamen, polnisch und also verdächtig. Die Polizei hatte das Nachsehen und der alte Vater, ihr Vater, das Narrenhaus als letzte Instanz.

Seltsame Perversion der Instinkte, sagt Arlecq. Paasch hält im Waschen mne, zieht den Fuß zurück, steht ungleich auf sandigem Gartenweg. Er muß in diesem kritischen Das Kind oder nicht das Kind die Hure im Weib gerochen haben, sagt er, und da schoß es.  - Fritz Rudolf Fries, Der Weg nach Oobliadooh. Leipzig 1993 (zuerst 1975)

Alm

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