Senkrecht (2)
Senkrecht (3)
Senkrecht (4)
Nach der Oktoberrevolution blieben die Verwaltungsbezirke der Krim
eine Zeitlang von der Zentrale »unbeaufsichtigt«. Die örtlichen Regimes waren
nicht »rot« und nicht »weiß«, sondern »provinziell«. Ein solches örtliches Standgericht
tötete eine Reihe von Offizieren, von denen man nicht weiß, ob sie der sowjetischen
Führung oder einer der vielen konterrevolutionären Hierarchien gehorchten. Ein
Besucher aus Kertsch veranlaßte, daß die Erschossenen im kaltfÜeßenden Meer
einige hundert Meter vor der Küste versenkt wurden, Bleigewichte an den Füßen.
Später fanden Taucher die Toten; sie schwankten aufrecht stehend am Meeresgrund
in einer Reihe hin und her »wie für die Ewigkeit geschaffen«. Die Berichte der
Taucher waren konfus. Sie weigerten sich, die Toten heraufzuholen. Darüber wurde
die Krim von General Wrangeis »weißen Truppen« besetzt. Danach Wrangel wieder
vertrieben. Als 1945 erneut Taucher vor dem Palast des Prinzen Felix Jussupow
nach Minen oder verborgenen Kleinst-U-Booten forschten, schwankte die Reihe
der Toten immer noch, einigermaßen zerfetzt, aber in Reihen, am Meeresgrund,
unbeobachthar vom Festland. - (klu)
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