elbstmordkandidat
«Er ist nur die erste Zeit interessant», sagte ich. «Ehrlich gesagt,
er langweilt mich zu Tode. Ich höre dieses Geschwätz seit Jahren. Es ist der
reine Quatsch. Er mag ja gescheit sein, aber irgendwo ist bei ihm dne Schraube
locker. Er wird eines Tages Selbstmord begehen, erinnere dich an meine Worte.
Außerdem bringt er Pech. Immer wenn ich diesem Burschen begegne, gehen die Dinge
schief. Er trägt den Tod mit sich herum, fühlst du das nicht? Wenn er nicht
unkt, schnattert er wie ein Affe. Wie kann man mit einem solchen Burschen befreundet
sein? Er braucht einen Gefährten seines Unglücks. Was an ihm nagt, weiß ich
nicht. Er macht sich Sorgen um den Lauf der Welt. Ich kümmere mich einen Dreck
um die Welt. Ich kann die Welt nicht wieder ins Gleis bringen, ebensowenig kann
er das ... auch niemand sonst. Warum versucht er nicht einfach zu leben?»
- Henry Miller, Sexus. Reinbek bei Hamburg 1980
(zuerst 1947)
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