elbstmörder
Ich bin einer der Versunkenen, Ihr aber freut euch des Schiffs, O Sirupsprache der Gletscher! Bahnen, wohltätige Bahnen! Ich grüße den Tod. Schön ist es, ein Skelett zu sein oder Sand. |
- Albert Ehrenstein, nach A.E.: Gedichte
und Prosa. Neuwied u.a. 1961
Selbstmörder (2)
In Bäumen irrend, wo die Äste knacken, Schon ist ihr Leben flach, das wie aus Pfannen Ihr Ohr hört vieles schon von dumpfem Raunen, Und Hände streifen ihrer Nacken Schwere, Im Abendraum ein dunkler Schneefall tröpfelt, Und plötzlich hängen sie an großer Schlinge |
- Georg Heym, nach (
mus
)
Selbstmörder (3)
Selbstmörder (4)
Das Lied des Selbstmörders Also noch einen Augenblick. Halten sie mir den Löffel her Ich weiß das Leben ist gar und gut Andere nährt es, mich macht es krank; |
-
Rilke
Selbstmörder (5)
Selbstmörder (6)
Hier ist nicht der Ort für einen akademischen Diskurs, einen harmonischen, gelehrten,
geduldigen, eingehenden, phano-menologischen Diskurs über den Eigentod: man
werfe jedoch einen kurzen Bück auf die Geste dessen, der sich herabstürzt, in
die Luft jagt, sich ausweidet, um einen Kopf kürzer macht, durch Eisenbahnschienen
operieren läßt, sich verblausäuert, sich verleichenfärbt, sich verlottert und
zerlöst, sich an gedächtnisstützendem Knoten aufhängt, sich mit tüchtigem Messer
tranchiert; oh, er ist kein einsamer und außerhalb
der menschlichen Tonleiter stehender Mensch, vielmehr das einzig angemessene,
überzeugende, sachgemäße Argument der Grammatik, Paradigma, ein ›Labienus Romam
pervenit‹ für dumme Schüler, brüderlich für uns alle, die wir an ihm Anteil
nehmen, am folgerichtigen Freund, an seinen zerstreuten Gliedern; unser Freund
und rotknochiger Geronimo: dem Totenschädel-Abgeordneten, dem wir unser halbherziges
›Nein‹ anvertrauen. - (nieder)
Selbstmörder (7)
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