elbstgefühl   Wieland selbst hatte für den Kern der Aristippischen Lehre erklärt: den Weisen müsse seine Denkungsart dahin führen, daß er sich frei und unabhängig erhalte, während die ganze Welt sein sei; er müsse alles genießen und sich in alles schicken können. Deutlicher hatte Wieland im Agathodämon gesagt, daß der Hang zur Lust, durch Vernunft veredelt, glücklich organisierte Menschen zu einem nicht gemeinen Grade von sittlicher Vollkommenheit, innerer Zufriedenheit, Harmonie und Lebensgenuß führen könne. Endlich im Aristipp selbst läßt Wieland über ihn die Erklärung abgeben: Die Hedone sei ihm nicht Genuß wollüstiger Augenblicke, sondern dauernder Zustand eines allgemeinen Selbstgefühls.  - Nach: Heinrich Pröhle, Vorwort (1880) zu: Chr. M. Wieland, Aristipp und einige seiner Zeitgenossen. Frankfurt am Main 1984 (it 718, zuerst 1800 f.)

Selbstgefühl (2)  Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit: bei großen Talenten ist sie Heuchelei. Darum ist Diesen offen ausgesprochenes Selbstgefühl und unverhohlenes Bewußtseyn ungewöhnlicher Kräfte gerade so wohlanständig, als Jenen ihre Bescheidenheit. - (schop)
 
 

Selbst

 

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